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Im Test Creality Ender 3 S1 mit vielen Upgrade-Möglichkeiten
Preis
★★★★
Verarbeitung
★★★★
Software
★★★★★
Innovationen
★★★★★
Kundenservice
★★★★
ø4,4 ★★★★
Der Ender 3 S1 ist die dritte Generation des erfolgreichen Creality Ender. Dieser 3D Drucker ist durch jahrelange Weiterentwicklung erprobt und bietet zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten.
Eigenschaften & Vorteile
✓ neu entwickelter leichter Sprite Extruder
✓ halbgeschlossene Aluprofile 40 x 20 mm höhere Stabilität
✓ großer Bildschirm mit Drehrad
Der funktionale Aufbau des Sprite vereint Schrittmotor und Extruder, Hotend, Bauteillüfter und Cr-Touch Sensor
Massive Alu-Profile von 40 × 20 mm Durchmesser nach vorn geschlossen ermöglichen hohe Rahmenstabilität.
4,3 Zoll großer Bildschirm mit Drehknopf
Gegenargumente
✗ max. Düsentemperatur 260° Celsius
✗ max. Druckgeschwindigkeit 150 mm/s
✗ lauter Druckkopf-Lüfter
Erster Eindruck
Der Klassiker der Firma Creality. Der Drucker ist ein Kompromiss zwischen kostengünstiger Herstellung und vernünftigen Druckergebnissen. Preiswerte Alu-Profile bieten einen stabilen Rahmen und sind zudem nachträglich erweiterbar. Diese Bauweise hat sich in den Jahren durchgesetzt und wird noch immer oft kopiert. Der Antrieb wird, wie bei alle FDM 3D Druckern über elektronische Schrittmotoren erzeugt und über Zahnriemen weitergeben.
Die doppelt über Trapezspindel-Gewindestangen geführte z-Achse ist für einen kleinen FDM-3D Drucker ein besonderes Highlight. Der Ender 3 S1 verfügt als erstes Modell über zwei z-Schrittmotoren, die über einen Riemen am oberen Ende synchronisiert sind.
Das Druckbett ist aus Federstahlblech, beschichtet mit Polycarbonat. Ein Kunststoff, dessen Glasübergangstemperatur bei 120°Grad liegt. Da das Druckbett bis zu 100 Grad erhitzt werden kann, bietet die Polycarbonat-Beschichtung kurz vor ihrer Glasübergangstemperatur idealen Halt im Druck.
Der simple Blechkasten-Extruder der früheren Modelle wurde durch einen leichten, funktionalen Direct-Drive Extruder ausgewechselt. Der Sprite-Extruder wiegt lediglich 210 Gramm und vereint trotz leichten Gewichts platzsparend den Dual-Direct-Drive-Extruder, Schrittmotor und Cr-Touch Leveling-Sensor. Mit einem Zahnrad-Übersatz von 1:3,5 kann der Sprite bis zu 80 N/m Zugkraft auf das Filament ausüben. Der kurze geschlossene Filamentweg in dem Extruder-Gehäuse ermöglicht die Verarbeitung aller Filamente und hält selbst flexible Filamenten, wie TPU, in Zaum.
Beim Ender-3 S1 ist der Standard Sprite-Extruder mit Teflon-Inlay verbaut. Dank der besseren Wärmeabschirmung und der dadurch höheren Rückzugswege hat Stringing keine Chance. Die maximale Düsentemperatur beträgt 260° Celsius, da Teflon sich ab 260° Celsius zersetzt. Der Sprite Extruder ist auch mit Titan-Inlay in der Pro-Variante erhältlich, mit diesem können dann Filamente bis 300° Grad verarbeitet werden.
Seit dem Erscheinen des Artikels hat Creality dem Upgrade ein Upgrade verpasst. Es gibt mittlerweile zwei neue Modelle, den günstigen Einsteigerdrucker Ender-3 V3 SE (Testbericht) und zwei komfortable Highend-Modelle Ender-3 V3 KE und CR-10 SE (Testbericht).
Quelle: Creality
Die komplette Ender-Serie
Der Creality 3D Drucker hat den klassischen Bauraum von
220 × 220 × 270 mm. Ab Werk kann das Druckbett bis 100° Grad und die Druckdüse auf 260° Grad erhitzt werden. Hier begegnet uns auch schon der Nachteil des Teflon-Inlays. Teflon zersetzt sich ab 260° Grad und gibt so auch die Temperatur-Obergrenze vor. Wer damit Filamente mit höheren Temperaturen drucken möchte, nimmt einen schnelleren Verschleiß des Inlays in Kauf und setzt giftige Gase frei. Diese Emisionen stehen aber in keiner Relation zu den Abgasen der verarbeitenden, kunststoffhaltigen Filamente. Alle Filamente wie ABS, ASA, PMMA, PC, PA und CPE riechen beim Druck stark nach verbranntem Plastik und sind natürlich nicht gesund.
Werksseitig ist die maximale Geschwindigkeit aller Creality Ender auf 150 mm/s begrenzt. Darunter zählen auch Pro und Plus. Wer es schneller drucken möchte, muss entweder selbst die Firmware umschreiben, oder sich das Creality Sonic Pad (Testbericht) zu legen.
Die Anschlussmöglichkeiten für die Datenübertragung sind SD-Karten Slot und USB-C Anschluss.
Technische Daten
Die Tabelle beginnt mit dem ersten Ender. Um nicht völlig das Ausmaß zu sprengen, wird auf die größeren Bauraum-Modelle und die Neo-Varianten verzichtet.
Die Neo-Ausführungen der älteren Modelle wurden mit automatischer Druckbett-Vermessung und besseren Extruder-Ausführungen erweitert.
Tabelle
Materialvielfalt des Ender 3 S1
Quelle: Creality Aufbauvideo
Lieferumfang
1 x Creality Ender 3 S1
1 x SD-Speicherkarte
1 x USB/SD-Karten Adapter
1 x Stromkabel
1 x 10 m PLA Filament
Zubehör
1 x Werkzeug-Set bestehend aus
1,5/ 2/ 2,5/ 3/ 4/ 5 Inbus
1 x 8/10 Gabelschlüssel
1 x Schraubenzieher flach
1 x Uhrmacher-Feinzange
1 x Düsenreiniger
1 x Spachtel
Ersatzteile
1 x Düse
1 x Z-Endstop (optional bei Problemen mit dem Cr-Touch)
1 x Z-Endstop Kabel (optional bei Problemen mit dem Cr-Touch)
1 x M5 45 mm Alu Profil-Rahmenschraube
2 x Hammermuttern
2 x M4 16 mm 3er Inbus Rundkopfschrauben für Druckbetthalterung
1 x M4 20 mm 3er Inbus Rundkopfschraube
Reserve Z-Endstop für Ausfall des Cr-Touch
Daten SD-Karte
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Bedienungsanleitung in 10 verschiedenen Sprachen
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Creality Slicer für Windows und Mac
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CH340 und FTDI USB-Treiber
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Videos: Auto-leveling, manuelles leveling und ein Aufbau Video auf Englisch
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3D-Modelle: Tragegriff, Druckbett-Halterung, Hase und Katze
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druckfertige Dateien: Tragegriff, Druckbett-Halterung, Hase und Katze
Unboxing & Aufbau
Da oberer und unterer Rahmen komplett vormontiert sind, ist der Aufbau wie bei den meisten kartesischen 3D Druckern schnell erledigt. Die zwei Module werden mit vier langen M5-Gewindeschrauben verschraubt. Danach noch den Sprite-Extruder am Druckkopf-Schlitten, das Bedienelement rechts vorn und die Halterung für die Filament-Rolle oben angebringen. Bei der Verkabelung müssen nur noch zwei Systemstecker von dem Kabelbaums und die Z-Motoren angeschlossen werden.
Der Ender 3 S1 verfügt über keine mechanischen Z-Endstop-Schalter mehr. Die Nullposition der Z-Achse wird über den Cr-Touch-Sensor des automatischen Bed-Leveling ermittelt.
Bildergalerie: Aufbau
Hersteller Video: FDM 3D Drucker Creality
Inbetriebnahme
Die Speicherkarte enthält neben den vier Testdateien, auch nützliche 3D-Modelle für Drucker-Erweiterungen, Aufbauvideos und die Creality’s Slicer-Software, die mit Windows und Mac kompatibel sind. Diese hauseigene Slicer-Software hat sich in den vergangenen Jahren zu einer echten Alternative zum Cura-Slicer entwickelt und funktioniert mittlerweile einwandfrei mit Creality Printern. In dieser Creality Slicer-App muss lediglich links oben in der Software das Modell auswählt werden und danach kann es schon losgehen.
Alle Kabel sind mit Kabelnetz zusammen gefasst oder kurz gehalten.
v.l.n.r.: ABS, PLA Wood, TPU und PCTG (widerstandsfähiger als PETG)
Möglichkeiten der Materialvielfalt
PLA, PLA+, PETG, PCTG und TPU sind definitiv die Werksmaterialien des Ender 3. Die Begrenzung der Druckgeschwindigkeit auf 150 mm/s hat den Vorteil, dass der Nutzer fast nichts falsch machen kann.
⊳ Die braune Vase hat der Ender-3 S1 mit 150 mm/s Druckgeschwindigkeit in 30 Stunden gedruckt. Hier hatte ich
einen Z-Versatz im letzten Drittel
⊳ Der weiße Hase, Druckbett-Halterung und Organizer sind mit 100 mm/s Druckgeschwindigkeit einwandfrei gedruckt worden. Bei dem Organizer war der Abschluss nicht sauber. So gilt auch für den Ender-3 S1, wer saubere Druckqualität haben möchte, muss langsam drucken (35 - 50 mm/s Druckgeschwindigkeit)
⊳ Die roten Funktionsteile aus PCTG (einem widerstandsfähigeren Material als PETG, mit weniger Warping) sind mit 50 mm/s sehr sauber geworden
⊳ Das orangefarbene TPU-Schloss und -Benchy wurden mit 50 mm/s hervorragend gedruckt
⊳ Die transparenten Halterungen aus ABS wurden mit 50 mm/s gedruckt. Hier musste das Haftmittel Magigoo 🛒 verwendet werden, damit die Drucke halten. Die generelle Qualität der ABS-Teile ist durchgängig stabil.
⊳ Alle Benchys wurden ohne Haftmittel umgesetzt.
v.l.n.r.: ABS, PLA Wood, TPU und PCTG (widerstandsfähiger als PETG)
Fazit
Vor allem interessant sind seine Erweiterungsmöglichkeiten. Mit dem Laser-Modul kann der Drucker schnell zu einem Lasergravierer umgerüstet werden. Die Druckgeschwindigkeit ist ab Werk auf 150 mm/s begrenzt, wer höhere Druckgeschwindigkeiten erzielen möchte, muss den Drucker selbst tunen. Vor allem die einseitige, schwache Bauteilkühlung macht bei schnellen Geschwindigkeiten Probleme. Es gibt im Netz schon einige Lösungen dafür auf Thingiverse.
Ein anderer Ansatz ist das Creality Sonic Pad (Testbericht). Es arbeitet mit effizienter Klipper 3D Drucker-Firmware, die schnellere Druckgeschwindigkeiten bei gleichbleibender Druckqualität ermöglichen soll. Der Ender 3 S1 kann damit auf bis zu 250 mm/s Druckgeschwindigkeit mit einer maximalen Beschleunigung von 2000 mm/s² getunt werden. Auch hier muss an der Bauteilkühlung nachgebessert werden.
Trotz der kleinen Mängel hat sich der Creality Ender 3 S1 in der dritten Generation zu einem soliden 3D Drucker gemausert. Er bietet dank Open-Source-Software und offener Bauweise großem Potenzial an Upgrade-Möglichkeiten. Da Creality 3D Drucker sehr weitverbreitet sind, ist ein weiterer unterschätzter Vorteil aller Creality Drucker, dass sich ein großer Sekundärmarkt für günstige Ersatzteile und Add-ons entwickelt hat.
Preis
Der Creality Ender 3 S1 kostet momentan um die 200,00 Euro.
Beste Kaufoptionen 🛒
Preisvergleich
Da immer wieder Fragen über Bedingungen beim Kauf, Rückgaberecht und Garantiezeit der verschiedener Wiederverkäufer auftreten, hier ein kleiner Überblick.
Generell laufen alle Reklamationen direkt oder indirekt über den Hersteller ab. Wer Serialnummer und einen Kaufbeleg hat, ist bei allen Anbietern auf der sicheren Seite.
⊳ 3DJake bietet ein 30-tägiges Rückgaberecht und beruft sich auf die Garantiepflichten des Herstellers. Dennoch bieten sie einen eigenen Kundensupport, der Hilfestellung und Ersatzteile zur Verfügung stellt. In harten Fällen können Geräte zugeschickt oder über die Garantiezeit rückabgewickelt werden.
⊳ Amazon bietet eine 30-tägige Rückgaberecht und beruft sich auf die Garantiezeit des Herstellers. In fast allen Fällen betreiben die Hersteller auch einen eigenen Amazon-Shop.
⊳ Anycubic bietet ein 14-tägiges Rückgaberecht. Shipping / Versand liegt in der Regel zwischen 3 bis 8 Tagen. Die Garantiezeit wird bei Anycubic in Baugruppen aufgeteilt. So haben verschleißanfällige Bauteile wie Extruder und Druckplatten eine dreimonatige Garantiezeit, Monoscreens je nach Modell zwischen drei bis sechs Monaten und für alle anderen Hauptkomponenten gilt eine einjährige Garantiezeit. Der Kundensupport wird von englischsprachigen Chinesen geführt.
⊳ TomTop bietet ein 14-tägiges Rückgaberecht und einjährige Garantie. Hier ist es wichtig, dass die Ware in dem Originalkarton zurückgeschickt wird. Reklamationen in der Garantiezeit werden über den Hersteller abgewickelt.