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Bambu Lab A1 Test: Der James Bond 3D-Drucker

Preis
★★★★★
Verarbeitung
★★★★★
Software
★★★★★
Innovationen
★★★★★
Kundenservice
★★★★
ø 4,8 ★★★★★
Gesucht, gefunden, gedruckt. Bambu Lab bietet mit dem Bambu Lab A1 und 3D-Modell-Plattform Makerworld den perfekten Einstieg in den 3D Druck an.
Mittlerweile gibt es die zweite Generation des A1 mit verbessertem Heizbettkabel, hier gehts zum Testbericht des Bambu Lab A1 (2.Generation) (Testbericht).
Eigenschaften und Vorteile
✓ Als Multimaterial 3D Drucker ist der A1 + AMS Lite für 599,00 EUR stolze 310,00 EUR günstiger als Bambu Lab P1P + AMS (649,00 + 359,00)
✓ Flexible, selbsthaftendes PEI-Druckplatte
✓ Neu entwickelter Druckkopf mit Filament-Runoutsensor, Filament-Blockade-Sensor und Flussratenüberwachung
✓ Druckdüsen-Schnellwechselsystem unter 10 Sekunden
✓ WI-FI-Anbindung
✓ Aktive Motorengeräuschunterdrückung
✓ Vibrationskontrolle

Ziemlich viele Möglichkeiten: Links: Multimaterial-3D-Drucke; Rechts: Maximal ausgereizter Bauraum mit dem 3D-Modell Gitterkiste
10-Sekunden-Düsenwechsel

Beispiel Druckqualität: Benchy Multimaterial
Gegenargumente
✗ Nicht Open-Source! Wer selbst seine Drucker tunen möchte, hat beim A1 nur wenig Spielraum
✗ ABL funktionierte zu Beginn nicht perfekt. Beim Druck der ersten Gitterkiste gab es wegen einer unsauberen ersten Schicht Probleme. (Stand 12.12.2023) Siehe Problemlösung unten.

Innerer Boden der Gitterkiste; gedruckt mit Standard Druckgeschwindigkeit und Bambu Lab Metallic Filament
Problemlösung ABL Nachtrag (Stand 30.12.2023)
Nach Rücksprache mit Bambu Lab konnte das Problem mit dem Bed Leveling und den unsauberen Schichten schnell gelöst werden. (Link)
Grund waren vier leicht lockere Schrauben, die das Hotend auf der schwarzen Halterungsplatte fixieren.

Nach der kleinen Reparatur hat der A1 wieder eine perfekte erste Schicht gedruckt, wie man es von Bambu Lab gewöhnt ist.

Auch die Oberseite des inneren Bodens ist nun perfekt umgesetzt.
Erster Eindruck
Viele eingeschworene Bambu Fans sehen in der neuen A1-Serie einen Rückschritt. Natürlich sind Bettschupser im Vergleich zur XY-Core-Bewegungsmechanik anfälliger für Druckungenauigkeiten. Doch schon der kleine Racker A1 Mini (Testbericht) überraschte, selbst als einarmiger FDM-3D-Drucker, mit ungewöhnlich guter Druckqualität. Um auch kartesische Drucksysteme für Highspeed fit zu machen, hat sich Bambu Lab einiges einfallen lassen. So finden sich in der neuesten A1-Serie Bambu’s allerneueste Innovationen, die selbst einen X1-Carbon 🛒 alt aussehen lassen.

Linearschienenführung auf einer speziell konstruierten Schiene. Die doppelte Z-Achsen Trapezspindelführung ist gut verborgen hinter den vertikalen Aluminiumführungen.
Warum ein Bettschupser?
Der Preis, die Kompatibilität und auch wegen des wachsenden Konkurrenzdrucks musste es ein kartesisches 3D-Druckersystem sein.
⊳ Kartesische 3D-Drucker sind materialschonender und günstiger in der Produktion, wie auch beim Endkunden.
⊳ Die am meisten verwendeten Materialien sind die Filamentsorten PLA, PETG und TPU. Hierfür wird keine geschlossene Druckkammer benötigt.
⊳ Große Hersteller, wie Anycubic, Creality, Elegoo, Flashforge und Qidi Tech sind auf den Bambu Lab Highspeed-Zug aufgesprungen. Bambu Lab 3D-Drucker haben viele Vorteile, aber auch zwei große Nachteile, die die Konkurrenz ausgespielt hat. Vieles wurde von Bambu Lab kopiert und in einer günstigeren Version dem Markt präsentiert.
Es gibt mittlerweile unzählige Highspeed-3D-Drucker anderer Hersteller, teils mit größerem Bauraum und mehr Ausstattung.
Creality ist mit dem Creality K1 Max (Testbericht) schon ziemlich nah dran. Auch Qidi Tech hat mit dem X-Max 3 (Testbericht) einen größeren Bauraum.
Elegoo Neptune 4 Max und Anycubic Kobra 2 Max (Tetsbericht). Sind zwar nur Bettschupser, performen aber auch ordentlich.
Vergleicht man dazu Bambu Lab, so sind die Produkte stets teurer und bieten einen teils kleineren Bauraum. Bambu Lab ist der BMW unter den 3D-Druck-Herstellern.
Für noch mehr Testberichte, Vergleiche und Praxis-Checks zu 3D-Druckern, Laser-Cuttern, 3D-Scannern und CNC-Maschinen lohnt sich ein Blick auf die Hauptseite von 3D Heaven – inklusive Bestenlisten für Resindrucker oder FDM-3D-Drucker sowie einem hilfreichen 3D-Drucker-Ratgeber!
Solider Rahmenaufbau, flüssige Mechanik und ein Haufen Sensorik bilden die Grundlage für gute Druckergebnisse. Doch der Ursprung von Bambu Lab’s Zauber ist ein ganz anderer.
Ursprünglich fand sich Bambu Lab' erste Bande bei dem Marktführer für Flugdrohnen DJI zusammen. Diese Jungs brachten schon Drohnen das Fliegen bei. Also alles Koryphäen in Aerodynamik, Motorsteuerung und Softwarebewegungssteuerung nahmen sich den aktuellen Stand der 3D-Drucker für Privatanwender zu Herzen, entwickelten ihn weiter und hauchten so dem Bambu Spirit dem 3D-Druck ein.
Bildergalerie: Lieferumfang & Aufbau

Neben den zwei großen Modulen gibt es nur den Filamentabwischer und den einarmigen Spulenhalter als EInzelteile. In der Zubehör Box finden sich zwei verschiedene Schmiermittel, Aufbauwerkzeug, Ersatzteile und ein Düsenreiniger.
Lieferumfang
• Schrauben für AMS, externe Filamentrolle und Kratzer
• Innensechskantschlüssel 1,5 / 2
• Düsenreinigungsnadel
• Ersatz-Düsenabwischpad
• Schmierfett
• Ersatz Filament-Cutter 2 x
• Musterfächer Filament-Farben
• Mikro-SD-Karte
Leichter Einstieg
Perfekt wäre eine Maschine, die nach dem Auspacken á la PlugNPlay sofort einsatzbereit ist und auch bei Unklarheiten direkt Hilfestellung gibt.
Bis auf Kleinigkeiten ist der A1 und A1 Mini, wie auch das Multimaterialsystem AMS Lite fertig vormontiert. Gleich zu Beginn geben die Quick-Start-Broschüre und bedruckte Aufkleber auf dem Drucker Orientierung. Etwaige Unklarheiten werden durch Hinweise auf dem Touchscreen oder in der dazugehörigen Smartphone-App zusätzlich aus dem Weg geräumt. So wird der Nutzer an die Hand genommen, durch alle Schritte geführt. Gibt es dennoch Unklarheiten, bieten Support oder das hauseigene Bambu Wiki Lösungsvorschläge.
Schneller Start
Zu Beginn der Ersteinrichtung muss der Nutzer einmalig den A1 mit seinem Heimnetzwerk verbinden. Danach sucht der 3D Drucker eigenständig nach Firmware-Updates, aktualisiert diese und startet danach mit der Kalibrierung.
Es heißt also, sich zurücklehnen und die Show genießen!
Hierzu gehört einiges. So startet jeder Druckauftrag erst mit der Vermessung des Druckbetts (ABL) und Anpassung des idealen Abstands von Druckdüse zu Druckbett (automatische Z-Offset-Einstellung). Dadurch ist sichergestellt, dass im anschließenden Druck die grundlegende erste Schicht perfekt sitzt.
Weitere Features wie Vibrationsresonanzkontrolle und aktive Flusskompensation sichern im Druck ein tadelloses Druckbild. Zusätzlich verbessert die aktive Motorengeräuschunterdrückung die Betriebslautstärke und senkt diese auf maximal 48 dB (entspricht normaler Gesprächslautstärke oder leisem Gespräch).
Von der technischen Seite betrachtet ist der A1, wie auch A1 Mini mit seiner vollautomatischen Kalibrierung der bis jetzt komfortabelste Weg in den 3D-Druck.

Vollautomatik - so wollen wir das!
Überblick Bambu Lab A1-Serie
Bambu Lab A1 ist der neueste 3D-Drucker aus dem Hause Bambu Lab. Bambu Lab ist schon lange bekannt für seine präzisen, schnellen und komfortablen XY-Core-Drucker. Dies hat aber auch seinen Preis! So kostet selbst die günstigste Ausführung Bambu Lab P1P (Testbericht) knackige 650,00 EUR.
Die neue A1-Serie, umgesetzt mit kartesischer Bewegungsmechanik, soll ab 300,00 EUR nun auch Einsteigern eine Bambu Alternative bieten. Die A1 Serie besteht momentan aus dem A1 Mini mit einem Bauraum von 185 x 185 x 185 mm (Testbericht) und dem hier vorgestellten A1. Ziemlich sicher wird es auch noch zukünftiges Max-Modell geben, da momentan bei 250 x 250 x 250 mm Bauraum bei Bambus schluss ist.

Maximaler Bauraum einer 250 x 250 x 250 mm Gitterbox
Kerndaten
⊳ Bauraum: 256 x 256 x 256 mm (nutzbar: 250 x 250 x 250 mm)
⊳ Druckdüse: 300° Celsius
⊳ Druckbett: 80° Celsius
⊳ Maximale Druckgeschwindigkeit: 500 mm/s
⊳ Realistische Druckgeschwindigkeit: 200 - 300 mm/s
⊳ Verwendbare Filament: PLA, PLA+, PVA, PETG, PCTG und TPU (In Kombination mit AMS Lite kann nur TPU ab einer Shorehärte 55D verwendet werden)
⊳ Multimaterialdruck: 4 verschiedene Farben momentan möglich. Es gibt zwei Bambu AMS Ports auf der Rückseite des Druckers und noch eine dritte Aussparung. Eventuell wird in der Zukunft der A1 auch in der Lage sein acht oder gar zwölf unterschiedliche Farben in einem Druck umzusetzen.
⊳ Neuer Druckkopf: Bambu Lab hat eigens für die A1 Serie einen neuen Druckkopf entwickelt, der den gesamten Filamentförderbetrieb auf kleinstem Raum vereint. Hier sitzen auch drei Sensoren, die überwachen, ob Filament flüssig verarbeitet wird. Über gut eingespielte Algorithmen wird die Menge an extrudierten Filament überwacht, wann es ausgeht und ob es richtig abgewickelt wird.

AMS-Lite
Testberichte über die restliche Gang:
• Bambu Lab P1S (Testbericht) Nachfolger des P1P mit Einhausung, Aktivkohle-Luftfilter und verbesserter Kabelführung
• Bambu Lab X1-Carbon (Testbericht) Urvater aller XY-Core-Bambus mit Einhausung, Aktivkohle-Luftfilter, Touchscreen und Micro-Lidar-Scanner
Testberichte über Bambu's Filamente und Alternativen:
• Filamente: PLA, PETG, ABS, ASA und TPU (Testbericht P1P)
• Filamente: ABS, Nylon, PC und abrasive Filamente (Testbericht)
• Bambu Lab original Filamente (Testbericht)
Bildergalerie Multimaterialdruck
Druckqualität Multimaterialdruck
Das Druckkopfsystem ist identisch mit dem des A1 Mini (Testbericht) In dem Test wurden erfoglreich die Materialien PLA, PETG und TPU verarbeitet und in guter Druckqualität umgesetzt. So konnte der A1 sich auf mehrfarbige 3D-Drucke aus PLA, eine Gitterbox mit maximaler Bauraumauslastung und einen hochpräzisen Druck einer weiteren Kathedrale kümmern.

Höchste Druckqualität mit 0,2 mm Druckdüse und Layer-Höhe 0,06 mm
SLA-Drucker arbeiten mit flüssigem Harz und sind weitaus präziser als FDM 3D Drucker. Ein weiteres bekanntes Modell aus 3DHeaven’s SLA-Drucker-Tests ist das 3D-Modell der Kathedrale Notre Dame Paris (43 × 63 × 100 mm). An Details, wie Balustraden, Wandreliefs und feinen Spitzen, scheiterte selbst so mancher SLA-Drucker in der Vergangenheit. Spannend, was der A1 Mini hier umsetzen kann.
Für beste Voraussetzungen wurde die Standard-Druckdüse von 0,4 mm auf 0,2 mm getauscht. Je kleiner der Düsendurchmesser, desto kleiner die Linienbreite plus dünnere Schichtstärken können gefahren werden.
⇒ Maximale Schichthöhe = 0,75 * Düsendurchmesser
⇒ Minimale Schichthöhe = 0,25 * Düsendurchmesser
In der feinsten Auflösung (Schichtstärke 0,05 mm) dauerte knapp 18 Stunden. Für einen FDM 3D Drucker wurden erstaunlich viele Details in guter Qualität umgesetzt. Dies ist vorwiegend auf die Vibrationskontrolle, Flussratenkompensation und soliden Konstruktion zurückzuführen.
Technische Daten
Source: Creality
Hardware
Bambu Lab Produkte zeichnen sich durch funktionales Design, tadellose Verarbeitung und präzise abgestimmte Mechanik aus. Der Preis in Relation zur Verarbeitung der Maschine ist hervorragend. Doch Bambu Lab Produkte zeichnet auch aus, dass fortwährend für lang bestehende Probleme neue Lösungen entwickelt werden.
Gute Beispiele hierfür sind der automatische Filamentabwischer, Düsen-Schnellwechselsystem, aktive Flussratenkompensation und die aktive Motorengeräuschunterdrückung.
Der automatische Filamentabwischer wird durch Druck des Werkzeugkopfes aufgespannt und flippst dann das überschüssige Filament von der Druckdüse weg.
Eine durchdachte Lösung, die die bestehende Mechanik nutzt. Da geht jedem Ingenieur das Herz auf!
Neben dieser simplen auffälligen Neuheit bietet der A1 im Vergleich zu seinen Vorgängern zusätzlich aktive Flussratenkompensation und aktive Motorengeräuschunterdrückung.

Funktionsweise von Düsenabwischer und Filament-Cutter des A1 sind identisch zu dem A1 Mini.
Filamentabwischer und -cutter nutzen beide die Kraft des Werkzeugkopfes. Durch Bewegung auf der x-Achse spannt oder betätigt der Druckkopf die Systeme.
Aktive Flussratenkompensation
Zugegeben, der hochauflösende Hochfrequenz-Wirbelstromsensor klingt erst mal kompliziert. Grob vereinfacht, erzeugt der rechteckige Sensor direkt oberhalb des Hotends ein elektromagnetisches Kraftfeld. Das Kraftfeld wird von Gegenständen in unmittelbarer Nähe beeinflusst. In unserem Fall die obere Kante des Coldends des Hotend.
Funktionsweise:
Das Filament wird vom Extruder in das Hotend hineingepresst, was wiederum durch die Druckdüse extrudiert wird.
Je stärker die Extrusion ist, desto mehr wird der Kunststoff in der aufgetragenen Schicht des Druckmodells verdichtet. Dies machen „dumme“ 3D-Drucker bis hin zur Überextrusion, bei der es zu unschönen Schichten und Verschmieren des Kunststoffs kommt.
Bei dieser Verdichtung steigt auch der Druck im Hotend, da der Druck nicht direkt nach unten weitergegeben werden kann. Dadurch presst das eingeschobene Filament von oben stärker das Hotend nach unten, was wiederum der Hochfrequenz-Wirbelstromsensor registriert. Hier reguliert der A1 Mini durch Algorithmen den Druck/ Flow / Flussrate (Extrusion des Filaments). So gibt es beim A1 Mini keine klickenden, durchdrehenden Extruder mehr und auch keinen Filamentabrieb im Extruder. Infolgedessen entstehen deutlich weniger Verstopfungen und im besten Fall immer ein perfektes Druckbild.
Aktive Motorengeräuschunterdrückung
Bambu Lab's aktive Motorengeräuschunterdrückung nutzt mehrere Methoden, um geräuschloses Drucken zu ermöglichen.
Laut Bambu Lab wird die Vibration und Geräuschkulisse des Motors bei verschiedenen Geschwindigkeiten während der Kalibrierungsphase überwacht. Durch fein abgestimmte Algorithmen werden diese durch Kompensation während des Druckens angeglichen. Diese Funktion reduziert den Lärm erheblich und minimiert vertikale Artefakte, die durch Motoren verursacht werden können.
Mit großer Sicherheit verwendet der A1 auch den stealthChop-mode neuerer TMC-Motortreiber, welche das Motorengeräusch deutlich senken.

Druckkopf ohne Hotend
ABL & automatischer Z-Offset
Was mittlerweile jeder Drucker heutzutage können sollte, ist das allmächtige ABL (automatische Druckbettvermessung) und automatische Z-Offset-Kalibrierung.
Dies ermittelt der A1, wie auch seine Vorgänger, über die Motortreiber. Während bei einfacheren Motortreibern der Informationsfluss zwischen Schrittmotor und Motortreiber-Chip nur einseitig ist.
(Befehl von Motortreiber an Schrittmotor ⊳ beweg dich mal! )
Verläuft dieser bei neuem Motortreiber (ab TMC2209/ StallGuard) in beide Richtungen.
(Der Schrittmotor bewegt den Druckkopf nach unten, sobald die Düse das Druckbett berührt, entsteht Widerstand. Dieser verursacht, dass Schritte des Schrittmotors nicht mehr ausgeführt bzw. verloren gehen. Dies registriert der Motortreiber. So weiß nun der Drucker, hier ist Schluss, das ist das Druckbett.)
So vermisst das ABL rasterförmig das gesamte Druckbett und erstellt mit den Daten einen digitalen Schatten des Druckbetts. Mithilfe dieser Daten wird im späteren Druck bei den ersten Schichten der Abstand vom Druckkopf zum Druckbett entsprechend den Unebenheiten des Druckbetts angepasst. Diese Technik wird schon seit Jahren in Eigenregie in der 3D-Drucker-Szene umgesetzt und ist kein Hexenwerk. Seit dem Anycubic Vyper von 2021 (Testbericht) bieten immer mehr 3D-Druckhersteller das sogenannte ABL in ihren Produkten an.
Automatischer Z-Offset-Einstellung funktioniert nach demselben Prinzip, benötigt aber andere Algorithmen, einen Filamentabwischer und eine leicht flexible Druckbettlippe. Im Falle von Bambu Lab wird die Druckdüse über eine kurze Distanz auf der Druckbettlippe mit stärker werdenden Druck gefahren. Der steigende Widerstand wird kontinuierlich überwacht. Anhand der gesammelten Daten wird mit Algorithmen der ideale Z-Offset berechnet. Wer sich genauer mit der Materie beschäftigen möchte, hier ein Link zu der professionelle 3D-Drucker-Firmware Klipper. (Klipper ist Open-Source und bietet mehr Einblicke, die Bambu Lab's geschlossene Firmware leider ermöglicht)

Druckerüberwachung ist auch inklusive
Druckqualität
Gleich zu Beginn die Zäsur, es gibt viele Vorteile, aber auch einen Nachteil! Bettschupser haben einen nicht zu unterschätzenden Nachteil. Da im Gegensatz zu XY-Core-3D-Druckern das Druckbett bei horizontalen Bewegungen mitarbeitet, kann leichter Z-Versatz entstehen. Z-Versatz sind Unregelmäßigkeiten im Aufbau der horizontalen Schichten. Ursachen können unpräzise Mechanik oder schlichtweg zu große, filigran durchbrochene 3D-Modelle sein.
Um dies zu testen, eignet sich das Modell der durchbrochenen Gitterbox hervorragend. Das feine Gitter verläuft an allen vier Seiten der äußersten Bauraumgrenzen. Die Nemesis eines jeden Bettschupsers, da die Enden der Gitterstruktur auf allen Seiten bei den schnellen Bewegungen des Druckbetts leicht mitschwingen. Generell zeigt der A1 einen minimalen Z-Versatz, der aber im Vergleich zum A1 Mini geringer ausfällt.
Doch für einen Bettschupser 3D Drucker mit solch hoher Druckgeschwindigkeit ist dies noch immer sehr gering. Abhilfe verschafft schlichtweg eine Drosselung der Druckgeschwindigkeit.

Leicht auffälliger Z-Versatz
Source: Bambu Lab
Zu allen anderen Druckqualitätskriterien, wie eine perfekte erste Schicht, mangelnde Bauteilkühlung, Gaping, Ghosting, Stringing oder Blobs im Druck bietet der A1 perfekte Druckqualität. (Erklärung siehe unten). Auch die Verwendung der AMS Lite funktioniert bis auf die Verwendung des flexiblen TPU perfekt. Während man bei einem Dualextruder 3D Drucker fast immer zwingend mit Ooze Shield (gedruckte Ummantelung des Modells) arbeiten muss, um Filament-Reste des nicht verwendeten Extruders vom Modell fernzuhalten, ist dies bei der AMS Lite nicht notwendig.
Es ist ein tadelloses Multimaterial-Druckbild, aber mit leichtem Nachgeschmack hoher Materialverschwendung. Wenn hier Bambu Lab den produzierten Abfall noch verringern könnte, wäre dies definitiv ein schickerer CO₂-Fußabdruck.


Größter Kritikpunkt beim Multimaterialdruck ist der hohe Ausschuss. Besonders heftig fällt dieser bei dreidimensionalen Objekten aus. Hier ein Pikachu, der mehr als dreimal soviel wie sein eigenes Gewicht an Ausschuss produziert.
Der Ausschuss von mehrfarbigen Reliefs hingegen ist mit einem Ausschuss von nur einem Drittel des Gewichts noch hinnehmbar.

Gaping – Leerstellen und Löcher in einzelnen Schichten. Entstehen durch eine unpräzise Extruder-Mechanik oder falsche Slicer-Feineinstellungen.
Ghosting/ Ringing – Scharfe Richtungswechsel des Druckkopfes erzeugen in der starren Rahmenkonstruktion mechanische Echos. Diese Echos erzeugen im Druckbild der darauffolgenden glatten Schichten Wiederholungen der zuvor kantigen Richtungswechsel. zeigen. Abhilfe verschafft die Vibrationsresonanzkontrolle, die zu Beginn jedes Drucks durchgeführt wird. (Vibrieren). Hierbei werden unterschiedliche Motorvibrationen ausgeführt und durch einen IMU-Sensor (Beschleunigungssensor) gemessen. Die so registrierten Vibrationen werden im späteren Druck durch eine Resonanz ausgeglichen.
Stringing – feine Fadenbildung zwischen Druckspitzen. Entsteht durch unausgereifte Slicereinstellungen oder zu hohe Druckdüsentemperatur.
Blobs – kleine Kugeln oder Unebenheiten in einzelnen Schichten, an denen zu viel Filament extrudiert wird. Das Gegenteil von Gaping, das auch auf unausgereifte Slicer-Einstellungen zurückzuführen ist.
3DHeaven wünscht Frohe Weihnachten! (Maximale Druckgröße eines Reliefs circa 220 x 220 mm; es muss immer noch Platz für den Prime Tower gefunden werden, daher war hier bei 220 x 200 mm Schluss)
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Bambu Lab A1
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Preis
⊳ Der Preis des A1 liegt bei 339,00 Euro 🛒.
⊳ A1 plus AMS Lite kostet 499,00 Euro 🛒.
Fazit
A1
Der A1 für 429,00 Euro ist nicht gerade ein Schnäppchen. Hier gibt es genügend Konkurrenz, wie die Elegoo Neptune 3 und Neptune 4 Serien (Testbericht) oder Creality CR-10 SE 🛒, die weitaus günstiger sind und auch ein gutes Druckbild bieten. In puncto Nutzerfreundlichkeit können sie dem brandneuen A1 dennoch nicht das Wasser reichen. Insbesondere die Flussratenkompensation und ausgereifte Vibrationskontrolle verhelfen dem A1, wie auch A1 Mini auf die Spitze der Best-Budget-3D-Drucker.
A1 + AMS Lite
Schon länger wird Multimaterialdruck erfolgreich umgesetzt. Wie etwa Prusa mit der MMU3, Snapmaker IDEX 3D-Drucker (Testbericht) oder Mosaik mit der Palette. Doch in den meisten Fällen sind die Anschaffungskosten weit mehr als doppelt so hoch. So ist die Kombination aus Bambu A1 Mini mit AMS Lite momentan unschlagbar in Preis, Druckqualität und Nutzerkomfort.
Der A1 Mini ist ein ausgereiftes Produkt, wie man es von Bambu Lab erwartet. In Kombination mit der neu eingeführten Makerworld 3D-Modellplattform und reibungslosen Smartphone Anbindung ist der Bambu Lab schon ziemlich nah an: einfach und unkompliziert! Vor allem der Spass beim Zusammenbau und die universelle Verwendung machen den A1 zu einem wahr gewordenen Traum der "Little Nellie".
Danke Bambu Lab!
"Little Nellie" Gyrokopter aus You only live twice